Wer mir schon eine Weile folgt oder mich persönlich kennt, weiß: Für mich gibt es nichts geileres im Sommer als ein Weekend-Getaway auf einem Festival. Nach über 25 Festivals in meinem Leben fühle ich mich bereit, all meine Festival Tipps an dich weiter zu geben. Damit auch du einfach los kannst, wenn es so weit ist, die Vibes genießen kannst und dich nicht mehr um das Außenrum kümmern musst.

Tipps für ein gelungenes Festival: Die richtige Crew

Die richtige Crew, das ist meiner Meinung nach wirklich mit das A und O. Auch wenn du auf dem Festival so leicht wie nirgends sonst neue Leute kennenlernen kannst (oh ja, der liebe Alkohol), es nimmt einfach vieles an der Qualität, wenn du mit den falschen Leuten unterwegs bist. Das ist wie beim Reisen auch.

Auf einem Festival – wie auch beim gemeinsamen Reisen – lernt man sich erst richtig kennen. Man ist Tag und Nacht beieinander, im schlechtesten Fall auch noch bei ziemlich miesem Wetter, was oft ganz finstere Seiten an uns Menschen hervorbringt. Manche können auch im Zelt oder aufgrund des Alkohols nicht gut schlafen und sind dann schlecht drauf. Und schlechte Laune brauchst du auf dem Festival nun wirklich nicht.

Daher: Überlege dir wirklich lieber vorher mit wem du gehst. Hör dich um, wer so Interesse hat. Toll ist es, mit einer Gruppe unterwegs zu sein, in der du noch nicht alle kennst. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Also sei offen dafür, dass auch Freunde noch Freunde und Bekannte mitbringen. Je größer und heterogener die Gruppe, desto besser.

Und wenn du so eine Gruppe nicht hast oder auch nicht so der „Gruppentyp“ bist – schnappe dir nur deine beste Freundin oder deinen besten Freund, auf die du dich 100 % verlassen kannst und die du in und auswendig kennst. Du willst nicht zu zweit oder dritt auf einem Festival sein und feststellen, dass du mit deiner Begleitung überhaupt nicht so richtig kannst.

Wenn du garkeine Begleitung hast: Auch nicht schlimm. Schau mal in den Facebook Veranstaltungen oder auch auf Mitfahrerbörsen, da finden sich oft Zweckgemeinschaften. Und vielleicht lernst du ja dadurch deine Crew für die nächsten Festivals kennen!

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Tipps für ein gelungenes Festival: Die richtige Vorbereitung

Mache dich vorab mit dem Gelände vertraut, die allermeisten Festivals haben online einen Lageplan hochgeladen. Wo sind die Campingplätze, die Toiletten, die Duschen, die Ein- und Ausgänge und ganz wichtig: wo sind die Bühnen? So kommst du an und kannst zielgerichtet den besten Platz für dein Zelt ergattern.

Erkundige dich außerdem vorab auf der Webseite, was alles auf den Campingplatz mitgebracht werden darf, und was nicht. Beispielsweise darf man auf dem Rock im Park Festival keine Tetrapacks mehr mit aufs Festivalgelände nehmen sondern nur noch Wasserbeutel. Wir haben das vorher herausgefunden und konnten uns vorab günstig Wasserbeutel kaufen. Vor Ort waren die natürlich gleich viel teurer.

Es wäre auch nervig, wenn du dein Essen in Glasbehältern mitbringst (wenn du auf die Umwelt achtest – mehr dazu im letzten Punkt), und dann Glas komplett verboten ist und du alles abgeben musst.

Außerdem darf man oft keine Taschen mehr mit auf das Festivalgelände bringen. Wenn du dann keine kleine Tasche in der erlaubten Größe dabei hast, wohin mit Geldbeutel, Handy etc.?

Schlechte Vorbereitung kostet meistens vor allem eins: Geld. Daher erkundige dich wirklich vorher und überfliege wenigstens kurz die Richtlinien der Festivalbetreiber. Es spart wirklich einen Haufen Ärger, Zeit und zuguterletzt Bares.

Tipps für ein gelungenes Festival: Die richtige Ausrüstung

Nun folgen ein paar praktische Tipps, was du auf jeden Fall auf ein Festival mitbringen solltest:

  • eine Stirnlampe* (glaub mir, nachts im Dixiklo willst du die Hände lieber frei haben)
  • Campingbesteck* und -geschirr
  • Campingkocher* mit Topf*
  • Sonnencreme
  • einen Wasserbehälter*
  • Desinfektionsgel
  • natürlich sämtliche Campingutensilien wie Stuhl (optional: Tisch), Zelt, Schlafsack, Isomatte, (Kissen!)
  • eine Regenjacke oder einen Regenponcho
  • Ohropax und Schlafmaske*
  • Mückenspray
  • Sonnenhut oder Kappe
  • kleine Bluetooth Speaker* für die Stimmung am Zeltplatz
  • Powerbank*
  • Bikini/Badehose (wenn du Sammelduschen nicht magst, manchmal gibt es auch tatsächlich nur Outdoorduschen)

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Tipps für ein gelungenes Festival: Verpflegung

Nach jahrelanger Erfahrung kann ich zur Verpflegung sagen: weniger ist mehr. Wirklich. Außerdem rate ich dir absolut von Dosenessen ab, schon allein deswegen, weil es ungesund ist und viel Müll verursacht. Es gibt so viele Alternativen, die sich auch mal über ein paar Tage halten und nicht gekühlt werden müssen. Hier ein paar Inspirationen:

  • Pflanzliche Milch (hält sich besser) mit Müsli und Obst zum Frühstück
  • Brot und Aufstrich (hält sich auch mal 2 Tage mit wenig bis ohne Kühlung)
  • Gurke, Tomate, Paprika, Salat: auch wenn das überhaupt nicht nach Festival klingt, aber zwischendurch ein frischer Salat tut vor allem bei großer Hitze SO gut. Vor allem Gurken und Tomaten enthalten viel Wasser – und auch sie halten einige Tage ungekühlt aus
  • Cocktailtomaten zum Snacken
  • Pasta mit Pesto – der Klassiker
  • Kaffeefilter mit Kaffeepulver (schmeckt besser als Instantkaffee und ist schnell gemacht)
  • Müsliriegel für zwischendurch

Tipps für ein gelungenes Festival: Wertsachen

Am Besten: Lass alle Wertsachen zuhause. Du brauchst dein Handy und vieles andere nicht. Genieße den Moment und hab einfach mal deinen Spaß.

Und jetzt zur Praxis: Lass wirklich alles, was du nicht brauchst, zuhause. Alternativ: Lass alles im Auto, denn da kannst du es dann im Notfall doch noch holen.

Und was du unbedingt brauchst, trägst du am besten immer bei dir. Ich habe beispielsweise immer eine Bauchtasche, in der ich mein Handy und mein Geld, sowie meinen Ausweis verstaue. Mehr Wertsachen habe ich auch eigentlich nicht dabei. Gut ist auch ein Brustbeutel für unter das T-Shirt. Der Tipp gilt natürlich nicht, wenn du vorhast, dich komplett ins All zu schießen, denn da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du alles verlierst.

Um ganz sicher zu gehen und für größere Gegenstände, wie zum Beispiel Bluetooth Speaker, kaufe ein Zahlenschloss für dein Zelt und überlege dir sinnvolle Verstecke.

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Tipps für ein gelungenes Festival: Das Wetter

Das Wetter – nun ja wir wissen es alle, wir haben Mutter Erde nichts Gutes getan und die letzten Jahre spielt es ziemlich verrückt. Daher bereite dich im Zweifel auf alles vor, sowohl für Regen als auch für knallende Hitze. Das heißt, packe sowohl Flipflops (außer du liebst barfuß) als auch Gummistiefel, Regenjacke oder -poncho und Sonnenhut/Sonnenbrille/Sonnencreme ein.

Essentiell ist mindestens ein dicker Pulli und eine lange Hose für abends, denn auch wenn es tagsüber heiß ist, werden die Nächte auf dem Campingplatz oft sehr frisch. Im Schlafsack gilt: Alles ausziehen was geht, denn dann gibst du deine Körperwärme in den Schlafsack ab und hast es nachts wärmer. Klingt erstmal komisch, ist aber wahr.

Wenn wirklich schlechtes Wetter angesagt ist, nimm lieber ein oder zwei Outfits und Unterwäschesets mehr mit, denn du willst nicht den ganzen Tag oder die Nacht in nassen Klamotten verbringen (Gefahr: Blasenentzündung). Leggins beispielsweise trocknen sehr schnell, Jeans überhaupt nicht.

Tipps für ein gelungenes Festival: Denke an die Umwelt

Es ist absoluter Wahnsinn wie viel Müll auf Festivals produziert wird. Zwar gibt es oft Müllpfand, den man wieder zurück bekommt, wenn man Müll abgibt, aber dann wird man ja fast schon wieder aufgefordert, Müll zu produzieren. Das ist wirklich paradox. Manche Campingplätze, die ich gesehen habe, sahen nach dem Festival aus wie ein Müll-Schlachtfeld.

Ich kann das wirklich überhaupt nicht nachvollziehen, konnte ich auch nicht bevor das Thema „Müll und Plastik Vermeidung“ in aller Munde war. Ich möchte mich auf meiner Campsite ja auch wohlfühlen und nicht im Müll versinken.

Was ein großer Müllfaktor ist, ist das Dosenbier. Hierfür habe ich leider noch keine Alternative gefunden – außer natürlich wenn Glas erlaubt ist -, bin aber sehr offen für Vorschläge. Auf Bier verzichten wäre natürlich das erste Schritt. Das wäre auch gesünder und günstiger. Man kann aber wenigstens an vielen anderen „Baustellen“ an die Umwelt denken.

Wie beim Punkt zur Verpflegung schon erwähnt, es gibt eine Menge alternativen zu Dosenessen, und da fängt es an. Nimm einen wieder auffüllbaren Wasserkanister und eine Trinkflasche mit, anstatt Sixpacks an Wasserflaschen heranzuschleppen. Wie unlogisch auch, dafür zu bezahlen, wenn es eigentlich immer kostenlose Trinkwasserstellen gibt.

Bring dir einen Teller und einen Becher mit, die du dann kurz ausspülen und wiederverwenden kannst, anstatt eine ganze Packung an Einweggeschirr mitzunehmen. Gilt auch für das Besteck. Bring eine Frischhaltedose* mit für Essensreste. Diese müssen nicht direkt weggeschmissen werden.

Wer noch eine Stufe weitergehen will, nimmt sich eigenes Besteck, zum Beispiel aus Bambus*, nicht nur auf den Campingplatz mit sondern auch aufs Festivalgelände. Denn auch dort wird oft gegessen, es gibt nämlich auf Festivals immer wirklich tolles Streetfood. Spare doch den Plastiklöffel oder die Plastikgabel, indem du direkt dein Besteck dabei hast. Kleinvieh macht auch Mist.

Generell gilt: Leave no trace. Hinterlasse keine Spuren. Nimm alles wieder mit, was du mitgebracht hast.

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Viel Spaß auf deinem nächsten Festival!

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