Gastbeitrag von Ragna und Michi („Die Nordlicht Familie„)

In unserem vorangegangen Blogpost erfährst du, wie wir durch einen ausgeklügelten Finanzplan die finanziellen Mittel für außergewöhnliche Abenteuer schaffen. Wie wir auch im Alltag Geld einsparen, liest du hier. Dies ist unser letzter Blogbeitrag zum Thema Finanzen. Wir teilen mit dir einige Tipps, wie wir die Kosten für Kurzreisen verringert haben.

Es gibt nämlich tatsächlich einige einfache Möglichkeiten, um das Reisebudget zu schonen.

Finanzhacks Reisen: Zeitpunkt der Buchung

Welcher Buchungszeitpunkt für dich günstig sein kann, hängt sehr stark davon ab, welche Art Reise du dir vorstellst – Pauschal- oder Individualreise, All Inclusive oder Selbsversorgung.

Für Pauschalreisen/All-Inclusive-Urlaube mit Flügen und Zug zum Flug gilt beispielsweise: Last Minute Angebote im herkömmlichen Sinne gibt es nur noch selten. Du kannst dich stattdessen eher auf folgende Faustformel verlassen: „Je früher du buchst, desto günstiger ist es.“

Finanzhacks Reisen Buchungszeitpunkt

Der Zeitpunkt der Buchung ist sehr wichtig, wenn du günstig verreisen möchtest.

Wir selbst sind Content Creator. Wir erleben epische Abenteuer. Pauschalreisen kommen da für uns in der Regel nicht in Frage. Unterkunft, Reiserouten, Aktivitäten und alles außenrum werden von uns selbst geplant, weil wir so alles an unsere Bedürfnisse und Vorstellungen anpassen können. Im Folgenden zeigen wir dir unsere Erfahrungen mit frühen und spontanen Buchungen bei Individualreisen.

Früh- vs. Spontanbucher – unsere Erfahrungen bei Individualreisen

Variante 1 – Reisen mit fixem Programm:

Wenn wir eine Reise planen und wissen, dass wir zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein werden, um dort etwas bestimmtes zu erleben, buchen wir alles „rechtzeitig“, also lange im Voraus. Das zahlt sich insbesondere bei Flügen aus.

Variante 2 – Einfach mal raus:

Wenn wir ein Zeitfenster von ein paar Tagen (verlängertes Wochenende o.ä.) zur Verfügung haben, es aber nicht darauf ankommt, wo genau wir sind und was genau wir erleben, versuchen wir unser Glück mit „Last Minute Anfragen“. Das funktionierte für uns bisher schon einige Male erstaunlich gut und zwar auf folgende Weise:

Erster Schritt:

Wir brainstormen. Das heißt, wir recherchieren ein wenig und überlegen uns verschiedene Aktivitäten oder Orte, die in Frage kommen.

Zweiter Schritt:

Wir warten bis einige Tage vor geplanter Anreise und checken die Kapazitäten der Anbieter online, also ob wir über die Website/Buchungsplattform noch buchen könnten. Ist das der Fall, ist der Anbieter für unseren Wunschzeitraum nicht ausgelastet. Dann folgt Schritt 3.

Dritter Schritt:

Wir kontaktieren den Anbieter ein oder zwei Tage vor geplanter Anreise und fragen, ob er uns für das, was wir online buchen könnten, ein gutes Last Minute Angebot machen kann. Denn wenn ein Anbieter nicht ausgelastet ist, geht ihm Geld verloren. Steht beispielsweise ein Hotelzimmer leer, erzielt das Hotel mit diesem Zimmer keine Einnahmen. Unterkünfte sind daher zum Teil bereit, Zimmer sehr kurzfristig etwas günstiger „rauszugeben“. Häufig sind weniger Einnahmen eben immer noch attraktiver als gar keine Einnahmen.

Das sind natürlich ganz kurzfristige Angebote, denn kein Unternehmen reduziert den Preis, wenn noch genug Zeit ist, dass ein Angebot vielleicht für den normalen Preis gebucht wird. Je kurzfristiger, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es mit Vergünstigungen klappt. Wir haben zum Teil abends Anfragen für den kommenden Abend gestellt. Manchmal sogar erst am Anreisetag direkt. Geht alles.

Wir suchen also die Kontaktinformationen des Anbieters heraus und kontaktieren ihn dann vorzugsweise per Telefon, da es direkt und am persönlichsten ist. Unsere Favoriten fragen wir natürlich zuerst an. Dabei ist es auch fast egal, von welchen Anbietern wir sprechen – Unterkünfte, Kurse, Aktivitäten, Fahrzeuge wie z.B. Wohnmobile/Camper etc. – wir haben bei einigen Anbietern bis zu 40 Prozent Nachlass auf den ursprünglichen Preis angeboten bekommen. Aber selbst 10 % oder 10,- Euro pro Person sind viel Geld und lohnt sich in Summe.

Bei diesem Vorgehen solltest du aber beachten, dass du unbedingt flexibel sein musst. Einen Versuch ist es allemal wert, garantiert ist aber nichts. Vielleicht hat dein Traum-Anbieter so kurzfristig keine Kapazitäten mehr oder möchte mit dem Preis nicht runtergehen. Dann musst du auf andere Möglichkeiten ausweichen und/oder den normalen Preis zahlen.

Wir haben in der Regel einen Plan B für so spontane Trips – meist ein anderes Angebot, bei welchem höchstwahrscheinlich noch Kapazitäten frei sind und das wir ggf. auch zum normalen Preis buchen würden. So ist der Kurztrip an sich nicht gefährdet.

Finanzhacks-Reisen-Brainstorming

Mit etwas Köpfchen kannst du Last Minute noch bares Geld sparen.

Fazit zum Buchungszeitpunkt:

Es kommt immer auf die Art des Reisens an, die dir vorschwebt. Die Frage, ob du frühzeitig oder kurzfristig buchen solltest, kann daher letztlich nur von dir selbst beantwortet werden. Es lohnt sich aber, verschiedene Methoden auszuprobieren und für dich herauszufinden, was gut funktioniert.

Finanzhacks Reisen: Die richtige Unterkunft

Zuerst sei gesagt, dass uns Sicherheit sehr wichtig ist. Wir sind nicht in grundsätzlich gefährlichen Gebieten unterwegs und wir buchen keine „Bruchbuden-Unterkünfte“ irgendwo in unsicheren Umgebungen, nur um etwas Geld zu sparen. Mit zwei Kindern im Gepäck steht Sicherheit immer an oberster Stelle.

Wir haben festgestellt, dass uns bei Unterkünften – vor allem bei längeren Aufenthalten – einige Punkte sehr wichtig sind und wir daher speziell darauf achten. Zum einen ist das der Platz. Wir genießen es, wenn die Kinder ein eigenes Zimmer haben. So können die Kleinen rechtzeitig schlafen gehen und die Eltern haben trotzdem noch einen Rückzugsort und müssen nicht direkt um 19.00 Uhr mit ins Bett.

Zum anderen ist uns Flexibilität wichtig. So wollen wir zum Beispiel nicht permanent an bestimmte Essenszeiten gebunden sein. Und wir möchten den einen oder anderen Snack (besonders für die Kinder) selbst zubereiten können.

Diese Vorzüge genießt man in der Regel eher in Ferienwohnungen und Ferienhäusern, weshalb wir diese mit Vorliebe buchen. Außerdem sind sie oft günstiger als andere Unterkünfte. Sinnvoll ist es, die Preise für verschiedene Aufenthaltsdauern anzuschauen. So kostet eine einzelne Übernachtung häufig genau so viel wie zwei oder drei Übernachtungen in derselben Ferienwohnung/im selben Ferienhaus. Der Aufwand für den Vermieter ist nämlich fast gleich hoch.

Bei vielen Anbietern gilt daher standardmäßig: Mindestübernachtungen = zwei. Bleibst du nur eine Nacht, wird es nicht günstiger.
Bei einigen Anbietern ist die Endreinigungspauschale schon eingerechnet, bei anderen nicht. Im Vorfeld darauf zu achten ist sinnvoll, sonst wird es am Ende vielleicht teurer als gedacht.

Unser Tipp um noch mehr Geld zu sparen: Frag nach, ob du die Endreinigung selbst übernehmen kannst. Viele Ferienunterkünfte hierzulande und im skandinavischen Raum bieten das nach unserer Erfahrung mittlerweile an. So kannst du mit relativ wenig Aufwand zwischen 25,- und mehr als 100,- Euro einsparen.

Dass ein Hotel ggf. auch ab und zu günstiger oder vom Preis-Leistungs-Verhältnis her besser ist, wollen wir nicht ausschließen. Unsere Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass es in unseren Fällen meist nicht so gewesen ist. Aber auch hier gilt: Das Preis-Leistungs-Verhältnis beurteilt jeder anhand seiner Wünsche und Vorlieben.

Als Einzelperson kann ein Bett im Hosteldorm die günstigste Variante sein, zu zweit ist vielleicht ein privates Zimmer im Hotel oder eine Ferienwohnung schon wieder günstiger. Finde heraus was dir wichtig ist und auf welche Leistungen du gerne verzichtest, um etwas Geld bei der Unterkunft zu sparen. Vergleiche auf jeden Fall mehrere Varianten und bestenfalls auch mehrere Portale miteinander.

Finanzhacks-Reisen-Richtige-Unterkunft

Auch wenn du dir die Mühe machst, die richtige Unterkunft zu finde, kannst du günstig(er) verreisen.

Finanzhacks Reisen: Essen mitnehmen

Besonders mit Kindern, aber auch wenn du alleine reist, ist es sinnvoll, deine Verpflegung für z.B. Tagestouren vorzubereiten und mitzunehmen. So muss man unterwegs nicht teuer an einem Kiosk o.ä. Essen und Getränke kaufen. Das spart unnötige Ausgaben. Wir haben schon erwähnt, dass wir in der Vergangenheit häufig Ferienunterkünfte gebucht haben. Sich selbst zu verpflegen ist meistens auch günstiger als immer wieder Essen zu gehen.

Unserer Erfahrung nach ist einer der teuersten Posten auf Reisen ungeplantes und überdimensioniertes Essen und Trinken. Der Gedanke „Ach naja, es ist ja Urlaub. Da kommt es jetzt nicht so drauf an.“ kommt einem schnell auch auf Kurzreisen und du konsumierst häufiger überteuerte Produkte und Lebensmittel, die du dir zuhause so nicht leisten würdest.

Wenn du also trotz Vollzeitjob mehr Reisen möchtest, stecke dir doch – wie zu Hause auchein festes Budget und halte dich besonders auch auf deinen Kurzreisen daran. So bleibt dir mehr Geld für die „echten“ Urlaubsaktivitäten und Erlebnisse. Die Dinge, die wir erleben, sind uns persönlich auf Reisen meist wichtiger als ständig Essen zu gehen.

Sinnvoll kann ebenfalls sein, den Proviant bereits von zuhause zum Zielort mitzunehmen. Wenn du schon einmal im skandinavischen Raum unterwegs war, erinnerst du dich vielleicht, dass die Lebenshaltungskosten dort höher sind als bei uns in Deutschland. Was unsere Erfahrungen angeht, schlug Norwegen bisher am meisten zu Buche.

Wenn du ins Ausland verreist, erkundige dich am besten vorher nach den Kosten im jeweiligen Land (z.B. teure Lebensmittel, Trinkgeldgewohnheiten, aber auch Benzinpreise etc.) und entscheide dann, wie du damit umgehst. Eine super Übersicht zu den Lebenshaltungskosten pro Land findest du online, wie zum Beispiel hier.

Finanzhacks-Reisen-Selber-Kochen

Selber kochen oder kleine Snacks zubereiten spart dir während der Reise eine Menge Geld.

Finanzhacks Reisen: Erlebnisse und Rabatte

Eintrittsgelder, Kur-Abgaben und Genehmigungen kosten, was sie kosten. Das musst du bezahlen, wenn du bestimmte Orte besuchen möchtest oder bestimmte Erlebnisse erleben willst. Du kannst natürlich immer recherchieren, ob Kinder/Jugendliche/Studenten etc. – je nach dem, was vielleicht auf dich und deine Mitreisenden zutrifft – Vergünstigungen erhalten, aber in der Regel spart man da nicht viel.

Eventuell lohnt sich für dich auch eine der internationalen Rabattkarten von ISIC (unbezahlte Werbung). Diese gibt es für Studenten, Lehrkräfte und Menschen unter 30.

Wenn du schon weißt, dass du auf der nächsten Reise bestimmte Aktivitäten machen möchtest, lohnt es sich auf jeden Fall, vorher zu recherchieren. Es gibt häufig Rabattcoupons für Legoland, HeidePark, Sealife etc. und die sparen tatsächlich Geld. In der Regel sind das „Zwei für Einen“ Coupons, also eine Person zahlt den vollen Eintrittspreis und eine Person darf kostenfrei mit rein. So kostet es für jeden im Prinzip nur noch die Hälfte. Bei Tageskarten, die sonst so um die 45,- Euro oder mehr kosten, lohnt sich das.

Teilweise liegen diese Coupons zu Werbezwecken in irgendwelchen Läden wie Tedi oder hagebaumarkt an den Kassen aus. Selbst wenn du dort nichts einkaufen willst, kannst du ja mal schnell einen Blick an die Kasse werfen. Ansonsten bediene doch einfach mal die Online Suchmaschine und suche nach „Rabattcoupon XY“.

Nordlicht-Familie-Reisen-Kinder

Wenn du – vor allem mit Kindern – vorher weißt, was du erleben willst, dann suche doch aktiv mal nach Rabattcoupons oder günstigen Angeboten.

Finanzhacks Reisen: Versicherungen

Bitte prüfe vor jeder Auslandsreise deinen Versicherungsschutz, insbesondere Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung, darauf, ob und inwieweit diese auch im Ausland gelten. Solltest du vor Ort krank werden oder dich verletzen, musst du das Geld oft erstmal vorstrecken – und das kann richtig teuer werden. Mit der richtigen Versicherung bekommst du das Geld anschließend wieder zurück, einige Versicherungen zahlen sogar direkt.

Für größere (gemeint sind teurere und längere) Reisen kann es außerdem sinnvoll sein, eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen. Das ist allerdings zusätzliches Geld, das „weg“ ist, wenn du die Reise wie geplant antrittst und beendest. Im nahen Bekanntenkreis haben wir in letzter Zeit jedoch häufiger gehört, dass Flugreisen aus verschiedenen Gründen ein paar Stunden vor Reiseantritt abgesagt wurden. Meist weil ein Kind oder die Familie kurzfristig krank geworden war.

Wenn es um eine teure Reise geht, die du nicht antreten kannst oder die mittendrin abgebrochen werden muss, ist möglicherweise das ganze Geld weg und die Stimmung erstmal im Eimer. Du sparst zwar durch eine Reiserücktrittsversicherung im Vorfeld nicht wirklich Geld, sondern gibst erstmal zusätzlich welches aus. Im Fall der Fälle ist das Reisebudget aber nicht einfach verpufft. Hierbei geht es eher um eine Philosophie-Frage als um den besten Spartipp.

Sicherheit-beim-Reisen

Wenn es um die Sicherheit beim Reisen geht, solltest du eher nicht sparen.

Es hat uns sehr viel Freude gemacht in den letzten drei Blogartikeln unsere Gedanken zum Thema Finanzhacks im Alltag und auf Reisen mit dir zu teilen. Wir hoffen du konntest für dich etwas daraus ziehen und freuen uns natürlich über Feedback.

Viel Erfolg dir weiterhin mit deinen Finanzen – es lohnt sich, dich damit auseinander zu setzen.

Alles Liebe,

Die Nordlicht Familie

Ragna, Michi, Thalea und Thore

Nordlicht-Familie-Familienbild

Thalea, Michi, Ragna und Thore sind „Die Nordlicht Familie“

Welche weiteren Finanzhacks nutzt du regelmäßig bei deinen Reisen, um bares Geld zu sparen und so günstig Urlaub zu machen? Hinterlasse dazu gerne einen Kommentar und teile diese Tipps mit allen anderen.