Wie im letzten Post versprochen, habe ich für dich eine Expertin für Kurztrips interviewt, und du erhälst nun Tipps, die du wunderbar in deinen Arbeitsalltag bzw. deine Wochenenden integrieren kannst. Alessia ist die Gründerin von „Dreitageweg“, dem Reiseblog für Kurztrips und Mikroabenteuer. Dabei hat sie sich im Besonderen auf Outdoor Erlebnisse spezialisiert.

Wie sie darauf gekommen ist, wie und mit wem sie ihre eigenen Kurztrips plant und warum gerade Mikroabenteuer so wundervoll sind, erzählt sie uns in dem nun folgenden Interview:

Alessia von Drei Tage Weg

1. Frage: Wie sieht momentan dein Alltag aus und wie ist das Reisen in deinen Alltag integriert?

Alessia: Dazu muss ich sagen, mein Alltag sieht jetzt anders aus als noch vor einem dreiviertel Jahr. Zuvor sah mein Alltag so aus: Ich habe in einer Tierklinik gearbeitet und war dort sehr eingespannt, habe viel gearbeitet und hatte eigentlich nie Freizeit. Daraus ist auch eigentlich alles Weitere entstanden, dass ich sagte ich brauche mehr Zeit für mich, ich kann nicht mehr 7 Tage die Woche arbeiten.

Daraufhin bin ich auf die Nomadweek gegangen und dort ist mein Herzensprojekt „Dreitageweg“ entstanden. Momentan sieht der Alltag so aus, dass ich versuche 3 Tage die Woche online zu arbeiten, an meiner Seite zu basteln, Beiträge schreiben, oder für andere Leute etwas zu tun. 2-3 Vormittage arbeite ich dann in einem Cafe, um die laufenden Kosten zu decken, solange meine Webseite noch nicht das abgibt, was ich für meine Unterhaltskosten bräuchte.

Und dann versuche ich so jedes zweite oder dritte Wochenende im Frühling, Sommer und Herbst einen Kurztrip zu planen.

2. Frage: Wie bist du auf das Format „Dreitageweg“ gekommen und was hast du dafür geplant?

Alessia: Das fing auch schon in der Klinik an, dass ich meine Zeit am Wochenende oft für das Reisen genutzt habe. Dann kam ich am Montag zurück und es hieß „du warst ja schon wieder im Urlaub“. Darauf habe ich immer gesagt „nein, war ich nicht, es war Wochenende. Das hattet ihr alle, ihr habtes nur anders genutzt als ich.“

Dazu kam dann die Frage: „Aber wie machst du das? Wie kann man sich das finanzieren, wie machst du das mit der Organisation?“ Für mich war das aber relativ einfach, weil ich weiß, dass ich meine Freizeit so nutzen möchte und ich lege mir dafür Geld zur Seite. Dann war wieder die Antwort „aber wir können das ja nicht“. Aber ich bin der Meinung, das kann jeder.

Und dadurch ist die Idee entstanden, weil ich wusste, ich will irgendetwas machen, was auch anderen Leuten hilft. Dann war ich auf der Nomadweek, wir hatten dort eine Mastermind Session. Anschließend habe ich mit Bolle von kommwirmachendaseinfach geschnappt, habe ihr erzählt was ich mir so vorstelle und so ist in einer kleinen Brainstorming Runde der Name „Dreitageweg“ entstanden.

„Wer den Freitag braucht, um sich von der Woche zu erholen,
und den Samstag zum Vorglühen für die Party am Samstagabend
und dann den Sonntag zum erholen von der Feier –
da ist das Wochenende natürlich auch gleich rum.“

Dabei kann man so viel in drei Tage packen! Mit der Idee bin ich dann auf der Nomadweek rumgelaufen, habe das allen vorgestellt, ich habe sehr viel positives Feedback bekommen und auch der Name war einprägend: das ist also die Geschichte zu Dreitageweg.

Tipps zu deinem Kurztrip in die Berge findest du bei Alessia auf ihrem Blog „Drei Tage weg“

3. Frage: Was reizt dich besonders an Kurztrips?

Alessia: Mir wird es schnell langweilig, also wenn ich beispielsweise 3 Wochen am Stück wo wäre, und Urlaub machen müsste im Sinne von am Pool liegen, würde das nicht funktionieren. Man kann soviel mehr Gegenden entdecken und verschiedene Dinge machen, wenn man es einfach kürzer hält. Und ich glaube das reizt mich am meisten daran.

Dass ich in einem Jahr so viele unterschiedliche Unternehmungen machen kann, in so viele unterschiedliche Regionen reisen kann, und jede Reise für sich eine andere Geschichte und andere Erinnerungen in mir hinterlässt. Deshalb ist für mich schon immer klar, dass ich lieber viele kleine Reisen machen möchte.

4. Frage: Mit wem reist du am liebsten?

Alessia: Sehr unterschiedlich. Meistens, wenn ich Kurztrips – vor allem in die Berge – mache, habe ich 1-2 Freundinnen, die auch sehr Outdoor-begeistert sind, denn mit ihnen ist es auch am einfachsten. Sie sind auch sehr sportlich, ihnen macht es nichts aus, wenn man nicht in einem schicken Hotel schläft, und es ist immer unproblematisch.

Wir reisen jetzt seit 8 Jahren zusammen ständig wohin. Am Anfang waren es eher  Städtereisen, inzwischen sind wir etwas abenteuerlustiger geworden. Gerade vor zwei Tagen war ich mit einer Freundin zusammengesessen und wir haben dieses Jahr mal durchgeplant, was wir alles so anstreben. Und es wird von allem etwas dabei sein– über Klettern, Wandern, vielleicht sogar auf dem Wasser – ich freue mich drauf.

Ich glaube, man braucht diese 1-2 Freunde, bei denen man weiß, es funktioniert. Sonst reise ich auch gerne allein, aber nicht unbedingt in den Bergen, da das zu gefährlich ist.

„Und am Ende muss man darauf hören, was das Herz anspricht und auf was man richtig Lust hat.“

5. Frage: Wie planst du deine Reisen?

Alessia: Eigentlich habe ich immer schon super viele Ideen im Kopf und bekomme die überhaupt nicht unter in einem Jahr, das heißt im Jahr zuvor stehen schon die Ideen für das nächste Jahr. Dann schaue ich aber auch, wo komme ich am einfachsten hin, also nicht nur ich, sondern auch später meine Leser. Die Anreise ist wichtig, dass man da nicht den ganzen Tag dafür verliert.

Ich schaue natürlich auch darauf, auf was meine Freunde Lust haben. Und am Ende schaue ich auch noch darauf, ob mir das Gebiet den Abenteuerfaktor bietet, denn ich gerade brauche. Wenn ich nun richtig Lust habe klettern zu gehen, dann fliege ich natürlich nicht nach Portugal an den Strand.

Und dann bin ich auch jemand, der gerne Bergschulen oder Hotels vor Ort anschreibt, was man in der Gegend machen kann und was sie empfehlen können. Google hilft natürlich auch, ich frage allerdings lieber Privatpersonen nach Informationen. Ich habe auch Glück, dass meine Schwester mehrere Jahre in Österreich gelebt hat und jetzt in Oberstdorf in einem Sporthotel arbeitet, das heißt von ihr bekomme ich auch viele Informationen aus erster Hand.

Es gibt so viele Leute, die meinen, sie hätten im Alltag überhaupt keine Zeit zu planen, daher möchte ich in Zukunft den Leuten Sachen anbietenn bzw. ihnen Inspirationen geben im Sinne von „so geht’s: nimm diesen Bus, hier kannst du parken, hier kannst du schlafen und das kannst du tun“.

Das sind nur Vorschläge, muss ja keiner 1:1 übernehmen, aber ich habe das Gefühl die Leute fühlen sich dadurch motivierter, etwas zu unternehmen.

6. Frage: Wie kann man drei Tage zum Reisen am effektivsten nutzen?

Alessia: Auf der einen Seite durch eine gute Planung. Das man nicht ankommt und  erstmal Zeit damit verbringen Informationen herauszusuchen, was man gerne machen möchte. Dann natürlich, dass man sich etwas aussucht, was man Fahrt- oder Flugtechnisch in einer kurzen Zeit erreichen kann.

Und am Ende muss man darauf hören, was das Herz anspricht und auf was man richtig Lust hat. Am effektivsten ist es dann, wenn man auch mit geladenen Akkus und Energie wieder aus dem Urlaub rauskommt, weil man etwas gemacht hat, für was man brennt und sich vielleicht schon länger vorgenommen hat.

Dabei sollte man auch budgettechnisch nicht so eingeschränkt sein, dass man viele Abstriche machen muss. Da würde ich dann eher dazu raten, 2-3 Trips weniger im Jahr zu machen, und dafür diese Geldtechnisch richtig nutzen.

7. Frage: Deine Lieblings(reise-)tipps für meine Leser

Alessia: Lasse dich inspirieren von Dingen, die dir wirklich am Herzen liegen und wo dein herz höher schlägt wenn du daran denkst. Verbinde dich mit Gleichgesinnten, beispielsweise mit einer Freundin, die das gleiche erreichen möchte oder ihre sowieso Zeit miteinander verbingen möchtet.

Bringe eine Routine in deinen Alltag und in deine Kurzreisen, so dass du dann von der Planung etwas wegkommst und dich aufs Wesentliche konzentrieren kannst.

Und am Ende immer viel Motivation und Spaß mitnehmen. Kamera und Notizbuch für Gedanken nicht vergessen!

Jenny: Vielen Dank Alessia für das tolle, inspirierende Interview!

Reisen trotz Vollzeitjob durch Kurztrips

Ich finde, Alessia hat sehr schön erklärt, warum auch Kurztrips wunderbar sein können. Zudem sind sie eine tolle Möglichkeit für dich, mehr von der Welt zu entdecken, während du einem Vollzeitjob nachgehst. Meine persönlichen Tipps dazu, wie du das bewerkstelligen kannst, kannst du hier nochmal nachlesen.

Wenn du Fragen zu Kurzreisen hast, schau doch gerne auch auf dem Blog Dreitageweg vorbei. Außerdem findest du Alessia und ihren Blog auch auf Instagram unter @dreitageweg oder unter @alessia_raskop.

Wie hat dir das Interview mit Alessia gefallen? Was konntest du für dich mitnehmen? Über welches Thema im Zusammenhang „Reisen trotz Vollzeitjob“ oder Kurztrips würdest du gerne noch mehr erfahren? Hinterlasse gerne einen Kommentar oder schreibe mit eine Nachricht!