In Zeiten der Corona Krise steht auf der Liste der Maßnahmen vieler Unternehmen das Thema Home Office sehr weit oben – was neue Herausforderung in der Work-Life-Balance mit sich bringt. So ging es auch mir in den ersten Tagen.

Seit ich begonnen habe in Festanstellung zu arbeiten, stand der Wunsch Remote – oder wenigstens im Home Office – zu arbeiten, ganz groß im Raum. Nun hat sich dieser Wunsch für mich erfüllt und ich habe die Chance bekommen, viele meiner erlernten Tools für eine bessere Work-Life-Balance in einer neuen Situation zu erproben.

Warum ist Work-Life-Balance im Home Office anders?

In den letzten beiden Wochen zuhause habe ich einige Überstunden aufgebaut. Und vielleicht geht es dir genauso. An einem Tag ruft der Chef nach Feierabend nochmal an – er weiß ja nicht, dass du schon Feierabend gemacht hast.

An einem anderen Tag schaust du selbst eine Stunde nach Feierabend nochmal nach den Mails. Könnte ja noch was Wichtiges sein. Das Frühstück und Mittagessen machst du schnell am Schreibtisch, das spart Zeit.

All das sind neue Herausforderungen, vor denen wir nicht stehen, wenn wir im Büro arbeiten und nach Feierabend die Tür hinter uns schließen und uns auf den Weg nach Hause machen.

Aber auch die Freizeit und Abgrenzung vom Job im Home Office ist wichtig, um zu entspannen und um dich mit dir selbst zu verbinden und bei dir zu bleiben. Deshalb teile ich heute die 5 Schritte mit dir, wie ich es trotz Überstunden mit Leichtigkeit schaffe, meine Work-Life-Balance im Home Office beizubehalten und sogar produktiver zu arbeiten.

Work-Life-Balance im Home Office: Schaffe dir einen separaten Arbeitsplatz

Ein separater Arbeitsplatz muss dabei nicht unbedingt ein separates Zimmer sein. Ich weiß, dass diesen Luxus die meisten nicht haben. Dennoch solltest du dir kreative Wege überlegen, wie du deinen Arbeitsplatz von deiner Freizeit abgrenzen kannst.

Das kann zum Beispiel auch nur sein, dass du nach Feierabend sämtliche Arbeitsunterlagen und den Laptop in eine leer geräumte Schublade, eine Kommode oder einfach eine Kiste packst. So schließt du optisch mit der Arbeit ab und kannst deinen Feierabend besser genießen.

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Work-Life-Balance im Home Office: Lege feste Arbeitszeiten für dich fest

Ich nehme mal an, dass du im Büro feste Arbeitszeiten hast – und seien es nur flexible Arbeitszeiten mit Kernarbeitszeiten. Diese solltest du natürlich einhalten. Je flexibler du da bist, desto schwieriger wird es, im Home Office eine Routine zu finden.

Du kannst aber zum Beispiel versuchen, genau in der Zeit zu arbeiten, in der du auch im Büro arbeiten würdest. Wenn du im Büro immer um halb 8 anfängst und um 16 Uhr Feierabend machst, dann macht es wenig Sinn, im Home Office erst um 9 anzufangen und um halb 6 Feierabend zu machen. Ich denke, du weißt auf was ich hinaus will.

Und wenn dein festgelegter Feierabendzeitpunkt erreicht ist, solltest du unbedingt auch Feierabend machen (es sei denn, etwas Unaufschiebbares, Wichtiges steht noch an). Dann solltest du den Arbeitsplatz räumlich verlassen oder freiräumen und dich deinem Privatleben widmen.

Das Gleiche gilt übrigens für etwa geschäftliche Handys oder sonstige Kommunikationskanäle. Diese sollten nach Feierabend möglichst ausgeschalten werden.

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Work-Life-Balance im Home Office: Finde deine Produktivitätshacks

Beleuchten wir mal die andere Seite der Medaille: Dein Chef vertraut vielleicht (noch) nicht so wirklich darauf, dass du als Arbeitnehmer im Home Office produktiv bist. Ab gesehen davon, dass du deine Arbeit natürlich immer gewissenhaft erledigen solltest, kannst du – wenn du wie ich langfristig an Home Office interessiert bist – genau jetzt dafür sorgen, dass dein Chef erkennt, dass du sehr effizient sein kannst, ohne dass er dich sehen muss.

Verschiedene Möglichkeiten um trotz der zahlreichen Ablenkungen im Haushalt oder durch Mitbewohner/Familienmitglieder produktiv zu sein sind zum Beispiel:

  • Handy räumlich aus den Augen (und somit aus dem Sinn) lassen
  • Mit Mitbewohnern/Familienmitgliedern feste Zeiten für gegenseitige Gesellschaft vereinbaren
  • Den Arbeitsplatz und das Blickfeld ordentlich halten und Ablenkungen beseitigen
  • Arbeiten mit der Pomodoro Technik: 25 Minuten konzentriertes Arbeiten, 5 Minuten kurze Pause und nach 3-4 Zyklen eine etwas längere Pause

Ach ja: In Jogginghose und Schlabbershirt wirst du vermutlich ebenfalls weniger produktiv sein als in deiner normalen Arbeitskleidung. Zieh dich also früh normal an und bereite dich dadurch auch mental auf den vor dir liegenden Arbeitstag vor.

Work-Life-Balance im Home Office: Denk an deine Gesundheit

Wenn du viel Zeit Zuhause verbringst und dort auch arbeitest, verleitet das dazu, das Frühstück und das Mittagessen und vielleicht sogar das Abendessen am Arbeitsplatz zu essen. Und dann soll es möglichst schnell gehen, Fertiggerichte stehen auf dem Plan, denn nach 8 Stunden konzentriertem Arbeiten hast du auch keine Lust mehr zu kochen.

Kennst du das? Stopp! Achte auf dich, achte auf deine Gesundheit. Wenn du den ganzen Tag am Laptop sitzt, stehe zwischendurch bewusst auf und lauf durchs Zimmer. Nutze die Mittagspause, um draußen spazieren zu gehen und dir etwas Gesundes zum Essen zu machen, was dir viel Energie gibt.

Starte oder beende deinen Tag mit einer Sporteinheit – Yoga, Laufen oder sonstiges Training. Es gibt auf Youtube wundervolle Workout Videos. Hör auf deinen Körper und gib ihm, was dir gut tut.

Achte auch auf deine Körperhygiene. Es kann schnell passieren, dass du dich etwas „gehen lässt“, da dich sowieso niemand sieht – keine Kollegen, keine Kunden, niemand. Kümmere dich trotzdem um deinen Körper. Pflege deine Haut, deine Haare, deine Nägel und deine Zähne.

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Work-Life-Balance im Home Office: Schaffe dir eine Routine

Aus dem Bett direkt an den Schreibtisch zu fallen und loszulegen mit deiner Arbeit ist gelinde gesagt keine gute Idee. Sieh es mal so: Du sparst dir den Weg zu Arbeit und gewinnst damit einige Zeit, vielleicht sogar 30 bis 60 Minuten.

Diese Zeit kannst du nun nutzen, um dir eine Morgenroutine zu schaffen, die dich mit der nötigen Energie für den Tag versorgt, die dich erdet und dich entspannt. Denn Stress direkt nach dem Aufstehen ist nicht gerade förderlich – weder für deine Gesundheit noch für dein emotionales Wohlbefinden.

Das soll jetzt nicht heißen, dass du dir eine richtig krasse Morgenroutine aufbauen sollst. Hör einfach mal in dich rein, was du früh am meisten brauchst. Bei mir ist das beispielsweise Journaling, Meditation und manchmal Yoga, besonders wenn meine Muskeln sich steif und verspannt anfühlen.

Schaffe dir auch eine kleine Routine bzw. ein Ritual, für deinen Arbeitsbeginn. Koche dir zum Beispiel einen Kaffee und zünde dir eine Duftkerze am Arbeitsplatz an, bevor du mit der Arbeit beginnst.

Auch für deinen Feierabend solltest du dir eine kleine Routine oder ein Ritual überlegen, so dass dein Körper und vor allem dein Kopf jeden Tag wissen: Okay, Feierabend, ich darf jetzt abschalten und meinen Job loslassen.

Wie oben schon beschrieben kann das ganz einfach sein, den Arbeitsplatz auf- bzw. wegzuräumen. Es kann eine Laufeneinheit sein, aber eine Möglichkeit ist auch dich in die Jogginghose zu werfen und mit einem Tee, einem Smoothie oder einer Saftschorle auf den Balkon, die Terasse oder ans offene Fenster zu setzen.

Der Feierabend ist der essentielle Teil deiner Work-Life-Balance. Ich schätze mal, du hast zwischen Beenden deiner Arbeit und zu Bett gehen noch 5-6 Stunden Zeit. Wie füllst du diese Zeit? Was wolltest du vielleicht schon lange mal machen? Welche Möglichkeiten hast du, um deine sozialen Kontakte von zuhause aus zu pflegen?
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Welche weiteren Tipps hast du noch zur Work-Life-Balance im Home Office? Oder hast du vielleicht Schwierigkeiten, zu denen du gerne noch eine Inspiration hättest? Hinterlasse gerne einen Kommentar!

Falls du übrigens Lust auf meine „Bucketliste – Urlaubsfeeling für Zuhause“ hast, dann abonniere gerne meinen Newsletter und erhalte Zugriff auf den kostenlosen Inner Circle Bereich. Dort findest du die Checkliste sowie viele andere kleine Goodies, die ich im Laufe der Zeit für meine Leser erstellt und kostenlos zur Verfügung gestellt habe.